Große Projekte anders managen: Der hybride Ansatz

Wie steuert man ein X-Milliarden-Euro-Projekt oder eine umfassende Multiprojektlandschaft erfolgreich durch eine komplexe, funktionale Organisation? Man könnte meinen, gar nicht – wenn man Projekte wie „BER“, „Stuttgart 21“ oder multiple Neuanlaufprojekte im Umfeld der E-Mobilität betrachtet. Allerdings gibt es auch Gegenbeispiele, darunter das seinerzeit zweitgrößte Infrastrukturprojekt weltweit.

69 fahrerlose Metrozüge, 27 klimatisierte Haltestellen, 63 Kilometer Schienen, 38 am Zustandekommen beteiligte Nationalitäten und ein Investitionsvolumen von 5,8 Milliarden Euro. Die Rede ist von der Realisierung des schienengebundenen Nahverkehrs in einer Millionen-Metropole im arabischen Raum – Ross und Reiter werden an anderer Stelle noch benannt.

Nach anfänglichen Problemen war die Basis für den Erfolg dieses Mega-Projektes ein wertstrombasiertes Projektmanagement, das sich auch als „hybrides Projektmanagement mit teilagiler Organisation“ ansprechen lässt. Was ist damit gemeint?

„In der Technik versteht man unter Hybrid ein System, bei dem zwei Technologien (erfolgreich) miteinander kombiniert werden“ (nach Wikipedia).

Mit Blick auf das Management komplexer Projekte im Umfeld funktionaler Organisationen bezieht sich die Eigenschaft des Hybriden auf die erfolgreiche Kombination von Management-Paradigmen, die traditionell nur schlecht zusammenwirken. Oder deren Kombination zu typischenKonflikten und Komplexitätsfallen führt (Stichwort: Matrix-Organisation).

Hybrides Projektmanagement mit teilagiler Organisation zeichnet sich dadurch aus, dass…

… (Multi-) Projektmanagement in der Planung und Shopfloor Management in der Steuerung so zusammenwirken, dass es gelingt, den zeitlichen Aspekt und den aktuellen Projekt-Kontext der agilen Einlastung von Aktivitäten gleichermaßen zu berücksichtigen. Damit können die Stärken beider Ansätze ihre Wirkung entfalten.

… Projektwelt und Linienwelt in der jeweiligen Führungs-Kaskade über alle Ebenen hinweg so synchronisiert und so mit Informationen versorgt werden, dass der Wertstrom die maximale Unterstützung erfährt (Transparenz). Dort – und nur dort – findet nämlich die eigentlich wertschöpfende Arbeit statt. Wir nennen das den „Single Point of Task“ (SPOT).

… die bewährten Methoden und Prinzipen aus Lean und Agile so zusammenwirken, dass optimale Leistung (Exzellenz) resultiert. Das Beste aus zwei Welten.

… Kollaboration als immanente Eigenschaft und conditio sine qua non des Systems die cross-funktionale Interaktion möglich macht.

Das Konzept des hybriden Projektmanagements mit teilagiler Organisation lässt sich durch ein eigens dafür geschaffenes IT-Tool unterstützen, muss aber zunächst in seinen Grundzügen im Rahmen einer Transformation (Change) gestaltet, verstanden und gelebt werden.

Warum wir Ihnen das erzählen?

Nun, wir werfen einen Blick voraus auf das gerade begonnene Jahr, in dem ein LOGiBit zum „Hybriden Projektmanagement“ erscheinen wird. Autoren sind der bewährte und erfolgreiche Autor weiterer LOG_X-Bücher, Dr. Andreas Romberg, sowie der erfahrene Organisationspsychologe Weert Jacobsen-Kramer.

Sie dürfen also gespannt sein.

von Gerhard Spengler

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